"Vorüt" Mamburg

KBV "Vörut" Mamburg e.V. von 1919



Mitglieder: 358 (April 2002)

Zusammengestellt im Jahr des 25-jährigen Vereinsjubiläums (1981) vom Ehrenvorsitzenden Johannes Dasenbroock

In den fünfziger Jahren trafen sich die vier Einwohner der Gemeinde Mamburg, Ihno Taken, Christoph Christoffers, Heinrich Deppermann und Johannes Dasenbroock regelmäßig einmal wöchentlich zu einem Skatabend. Bei Tee und Skat wurde sehr viel über das Friesenspiel gesprochen, zumal der derzeitige Bürgermeister Ihno Taken ein aktiver Werfer des ehemaligen Vereins "Vörut" war. Eines Tages verfaßten die Skatbrüder einen Aufruf an alle männlichen Einwohner der Gemeinde Mamburg, einer Einladung zwecks Gründung eines Klootschießer- und Boßelvereins am 1. März 1956 in der Gastwirtschaft Konken Folge zu leisten. Die Gründungsversammlung war sehr gut besucht, und der neue KBV „Vörut” Mamburg wurde ins Leben gerufen. Erster Vorsitzender wurde Johannes Dasenbroock, zum zweiten Vorsitzenden Ihno Taken gewählt.

Der 1. Vorsitzende brachte in seinen Dankesworten zum Ausdruck, welche Aufgaben sich der neue Verein seines Erachtens zu stellen habe:

1. Das Friesenspiel zu betreiben und zu fördern,
2. den Gemeinschaftsgedanken innerhalb des Dorfes mit seinen neue Ortsteilen zu stärken und schließlich
3. sich mit dem Heimatgedanken vor allem durch die Pflege des Plattdeutschen zu verpflichten.

Der junge Verein ging zügig an die Arbeit, und die Mitgliederzahlen stiegen von Tag zu Tag. Vor allem schlossen sich die Mamburger die sich in den Nachbarvereinen „Fix wat mit” Stedesdorf und „Frisch voran” Moorweg betätigten, dem Verein „Vörut” Mamburg an. Nachdem sich bei dem übungswerfen allmählich die besten Werfer herauskristallisiert hatten, lud der Verein benachbarte Vereine zu Freundschaftskämpfen ein, um zu testen, wo man leistungsfähig stünde. Anfangs gab es verständlicherweise durchweg nur Niederlagen, aber die Friesenspieler hatten auch gelernt zu verlieren, und ließen sich auch z.B. nach einer Niederlage von 26 Schöt gegen "Fix wat mit" nicht entmutigen. Zielbewußt wurde weitergearbeitet und trainiert. Si ließen Erfolge nicht allzulange auf sich warten. Der Verein hatte sich mittlerweile so weit etabliert, daß er den Antrag stellen konnte, in den Kreisverband VIII Esens aufgenommen zu werden. Die Aufnahme erfolgte in der Delegiertentagung des Kreisverbandes am 11.11.1956.

Der Verein war in der Folgezeit stets bemüht, den in der Gründungsversammlung festgesetzten Zielen gerecht zu werden. Das Friesenspiel stand stets an erster Stelle der Bemühungen. Möglichst häufig wurden während der Boßelsaison Vereine zu Freundschaftskämpfen herausgefordert, und zweimal im Jahr konnten sich die Vereinsmitglieder in Preiswerfen messen, Preise gewinnen und um die Vereinsmeisterschaft kämpfen.

Zur Pflege des Gemeinschaftsgedankens innerhalb des Dorfes veranstaltete der Verein Tanzabende in der Gastwirtschaft "Erholung". Schon bald nach der Vereinsgründung fanden sich Interessierte zu einer Laienspielgruppe zusammen. Unter der Leitung des 1. Vorsitzenden wurde einmal im Jahr beim "Dörpfest" ein plattdeutsches Theaterstück aufgeführt. Auch diese Arbeit wurde von Erfolg gekrönt, wie man an dem Beifall und an den stets gut besuchten Veranstaltungen im Februar feststellen konnte und auch heute noch kann.

Nachdem gegen Ende der sechziger Jahre der Punktspielbetrieb eingeführt wurde, entschloß man sich mit großer Mehrheit, daran teilzunehmen. Die Erfolge blieben nicht aus. Innerhalb von fünf Jahren gelang die erste Mannschaft von der untersten Kreisklassenstaffel in die Landesliga. Diese Leistung ist um so bemerkenswerter, weil nur Einwohner der ehemaligen Gemeinde Mamburg in den Verein aufgenommen wurden. Aus diesem Grunde ist auch zu erklären, daß "Vörut" Mamburg in der höchsten Boßelklasse Ostfrieslands nur selten oder gar nicht in der Spitzengruppe auftauchte, sondern seine ganzen Kräfte auf die Erhaltung der Klasse konzentrieren mußte. Als ein großer Erfolg wurde der Gewinn des 1. Kreispokales 1979 gewertet.

Der enorme Auftrieb des Friesenspiels machte auch die Damen mobil. In der Versammlung vom 06.05.1974 wurde eine Frauenabteilung gegründet. Als 1. Damenwartin wurde Frieda Tjarks gewählt.

Ein besonderes Augenmerk wurde schon immer auf die Jugendarbeit gerichtet. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen der weiblichen Jugend, die in den Jahren 1978-1983 fünfmal Kreismeister, dreimal Landesmeister, einmal FKV-Meister und einmal FKV-Vizemeister wurden. Je einmal Kreismeister wurden die Schülerinnen und Knaben; mehrere Vizemeistertitel gingen an die Schüler der männlichen Jugend. Ebenso wurden beim Friesischen Mehrkampf und bei den Einzelmeisterschaften auf Kreis-, Landes- und FKV-Ebene erste Plätze belegt.

Am 1. März 1981 konnte der Verein sein 25-jähriges Bestehen feiern. Während dieser Veranstaltung wurden zahlreiche Ehrungen vorgenommen. Johannes Dasenbroock erhielt für 25-jährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender die goldene Ehrennadel des FKV. Auf der Generalversammlung legte J. Dasenbroock sein Amt als 1. Vorsitzender nieder und wurde von der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Er stiftete dem Verein als Abschiedgeschenk 4 Pokale, die bei den Vereinspreiswerfen im Herbst als Wanderpokale an Herren, Damen, männliche Jugend und weibliche Jugend vergeben werdeb sollen. (Mesterpokale). In dieser /Generalversammlung übernahm Focke Tjarks das Amt des 1. Vorsitzenden. Er wurde auf Vorschlag des scheidenden Vorsitzenden einstimmig gewählt.

Die Mitgliederzahlen haben sich besondes bei den Jugendlichen in den letzten stark erhöht. Wenn man die Arbeit des Vereins in den vergangenen Jahren zusammenfassen will, so muß man feststellen, daß die Ziele, die man sich bei der Gründung gestellt hat, voll erfüllt wurden. Möge es unserem Verein auch in Zukunft gelingen, diese Arbeit erfolgreich weiterzuführen.

 
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