Jugendzeltlager 2009 in Utarp

 

UTARP / GR – An die 1000 Kinder sind in sieben Jahren Jugendzeltlager der Boßler im Kreisverband VIII Esens betreut worden. Was 2002 von den acht Holtriemer Boßelvereinen unter Federführung vom damaligen Utarper Vereinsvorsitzenden Wilhelm Frerichs ins Leben gerufen wurde, ist 2005 im Jubiläumsjahr des Kreisverbandes VIII Esens auf den gesamten Kreisverband ausgedehnt worden. Utgast, Utarp, Westerholt, Hage und Stedesdorf waren bisher die Veranstaltungsorte. Für die achte Auflage der dreitägigen Veranstaltung vom 17. bis 19. Juli 2009 wurde von den Organisatoren als Standort wieder das Boßelzentrum in Utarp gewählt.

Ein bewährtes Organisationsteam um Kreisjugendobmann Erwin Köhler hat für das anstehende Zeltlager wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm erarbeitet. Die Betreuer sind bereits am Donnerstag gefordert, denn ab 17.00 Uhr soll gemeinschaftlich das Zeltdorf am Boßelzentrum aufgebaut werden, wobei jegliche Unterstützung aus den Vereinen willkommen ist. Die Kinder werden am Freitag gegen 14 Uhr im Zeltlager aufgenommen und in Mannschaftgruppen eingeteilt. Jeder Gruppe wird wieder ein Betreuer als Spiel- und Mannschaftsführer zugewiesen, der die Gruppe verantwortlich über drei Tage durch das Programm begleitet. Kurzweilige Spiele um Geschicklichkeit und Schnelligkeit, aber auch der Friesensport selbst werden wieder im Mittelpunkt stehen.

Als Schirmfrau konnte Utarps Bürgermeisterin Harmine Bents gewonnen werden, die am Freitag gegen 17.00 Uhr zusammen mit dem KV-Vorsitzenden Herbert Freese das Zeltlager offiziell eröffnen wird. Mit von der Partie auch das DRK-Team Holtriem, um bei leichten Blessuren Hilfestellung zu leisten. Für das leibliche Wohl der Kinder wird an allen drei Tagen wieder „Tante Keki“ und Ewald Meyer vom KBV Nenndorf sorgen. Zum Abschluss der Veranstaltung ist am Sonntag morgen gegen 10.00 Uhr die Siegerehrung und Verabschiedung vorgesehen. Neben einer Urkunde werden alle Teilnehmer auch ein kleines Präsent erhalten.

 

Fazit von Detel Peters

 

Mein erstes Zeltlager mit der Boßeljugend...

-ein persönlicher Bericht zum Zeltlager-

 

Vor ein paar Wochen kam eine Anfrage von unserem ersten Vorsitzenden, ob wir mit den kleinen Utgaster Mädels am Zeltlager teilnehmen wollten. Telefoniert mit Sonka P. und entschieden: Wir sind dabei. Noch ein paar Telefonate und wir hatten fünf Mädchen im Alter von 6 bis 7 Jahren, die alle zum ersten Mal mit ins Zeltlager wollten. Zwei bis drei Wochen vorher noch ein paar Sachen abgeklärt - das besagte Wochenende kam langsam aber sicher näher.

Anfang Juli ging es dann mit meiner Familie ab in den Urlaub in den Süden (auf des Deutschen Lieblingsinsel im Mittelmeer). Wir kamen erst am Donnerstag Abend kurz vor 22 Uhr wieder in Utgast an. Schnell ein paar Sachen auspacken, Kinder wollten natürlich nicht ins Bett. Als es dann endlich ins Bett gehen soll - Stromausfall in Utgast. Im Prinzip ja kein Problem (wozu braucht man zum Schlafen Strom?), aber man fängt ja doch erst mal an zu suchen, was los ist. Gegen 0.30 Uhr Strom wieder da, endlich ins Bett und schnell schlafen.

Schlafen? Nicht dran zu denken. Offensichtlich zu aufgewühlt und nervös. Um 1.30 Uhr bin ich wieder aufgestanden und habe mich dann an die Ausgaben vom Anzeiger der letzten zwei Wochen gemacht. Um 3.30 Uhr konnte ich dann tatsächlich schlafen. Am Vormittag erst mal das Urlaubsgepäck sortiert, bei meiner Nachbarin kurzfristig noch einen Schlafsack geborgt (Zeltlager kam halt genauso plötzlich wie Weichnachten jedes Jahr). Und ständig der Blick zum Himmel. Wetterbericht: Katastrophe. Regen, Sturm, Gewitter und Unwetterwarnungen. Wird das was? Noch kurz mit Erwin K. telefoniert, Erwin meint, das geht durch (ist halt Optimist). Nervöse Mütter rufen an. Zeltlager bei Unwetterwarnung? Meine kleine Maus?

Gut, wir fahren da eben hin und sehen, wie es läuft. Um 14 Uhr mit Sack und Pack kommen wir in Utarp an. Wir - das sind Mona, Nancy, Lynn, Jona und Rena mit den Betreuern Sonka P., Friedhelm P. und ich bin der dritte Betreuer. Alle zum ersten Mal dabei. Aber immerhin auch ein paar "zelterfahrene" Utgaster dabei: Talea, Charline, Inka, Kirsten, Kristin und Svenja. Das erste, was ich in Utarp gesehen und gehört habe: Ewalds Kompressor läuft auf Vollgas zum Aufpumpen unzähliger Luftmatratzen. Also erst mal anmelden. Andrea hat das alles im Griff (schein hier Chefin zu sein) und teilt uns entsprechend ein. Teilt uns ein in verschiedene Gruppen. Und die Mädels und die weiblichen Betreuer zu ihren Zelten. Und Friedhelm und ich? Wir müssen sehen, wo wir bleiben (etwas direkt übersetzt). Schade, hatte sogar von Lothar P. die Genehmigung erhalten, mich Sonka zu wärmen, sollte mir kalt werden. Also bleibt mir nur Friedhelm.

Also, Zelte wurden bezogen, Quartiere eingerichtet (auch Friedhelm und ich haben noch ein Quartier gefunden) und die Kinder - nicht mehr zu sehen. Spielplatz, Bolzplatz und Zelte war nun das Revier der Kinder. Die Kinder waren sich schnell einig. Es folgt kurze Besprechung mit Andrea. Betreuer werden zu den 10 Gruppen zugeteilt und dann geht es los mit den Gruppenspielen. Erst mal Kennenlernen in der Gruppe und dann Quizfragen und dann andere Spiele, die zum Teil sogar etwas mit dem Boßeln zu tun hatten. Zwischendurch hieß es dann: Die offizielle Eröffnung geht los, alle ab ins Utarper Vereinsheim. Stephan übt schon mal mit den Kindern in bester Stefan Raab - Manier, wie man ein Publikum schlagartig ruhig bekommt.

Dann auf dem Weg zum Vereinsheim dann überraschend die Frage, ob ich für den Kreisverband das Zeltlager eröffnen kann. Herbert wohl im Urlaub und Erwin plötzlich von Montezumas Rache heimgesucht - er saß auf dem Örtchen fest. Logisch, kurze Eröffnung kriegen wir hin. Stephan begrüßt alle im Namen des Zeltlager-Orgateams. Schirmherrin ist die Utarper Bürgermeisterin Harmine Bents. Hoffen wir mal, dass das mit dem Schirm nicht allzu nötig wird. Und damit ist das Zeltlager dann auch offiziell eröffnet. Der Anzeiger-Redakteuer trifft dann auch noch genau rechtzeitig ein und schießt das Gruppenfoto, welches dann auch groß in der Zeitung erscheint. Super.

Es folgen noch ein paar Spiele und dann kommt der große Moment: Tant' Keki ruft zum Abendessen. Übrigens zu Tant' Keki: Niemand hat in den nächsten drei Tagen Hunger zu leiden. Keki, Ewald und das gesamte Team haben die Logistik zum Thema "Verpflegung" bestens im Griff. Am Abend steht dann noch eine Nachtwanderung an, so dass die Kinder gegen Mitternacht dann endlich todmüde ins Bett fallen.

Todmüde? Nein, einige reden ja noch bis weit in die Nacht hinein. Müdigkeit nicht zu erkennen, nicht wahr Sven aus Zelt 6? Mit ein paar Betreuern dann noch kurz gemütlich zusammen sitzen und kurz nach zwei geht es in die Koje. Um halb sieben am Morgen ist das Thema "Schlafen" vorerst beendet. Aber - was ist denn mit meinen Knochen los? Ich kann mich kaum bewegen. Klasse - die Luft ist aus der Luftmatratze raus (meine Frau meinte schon zuhause, dass die Matratze nicht dicht ist). Ich fühle mich jedenfalls, als hätte ich auf Beton gelegen. Ich muss am morgen auch wohl so ausgesehen haben, denn gegen 9 Uhr fragt mich Andrea, ob ich Spass am Zeltlager habe und auch noch im nächsten Jahr dabei bin. "Selbstverständlich!" habe ich mutig geantwortet.

Aufstehen, waschen, frühstücken und dann konnten die Kinder erst mal spielen und toben. Die Kinder haben übrigens alle sehr gut geschlafen, mir sind kaum Klagen zu Ohren gekommen. Die Kinder sahen auch sehr ausgeschlafen aus. Am Vormittag dann ein Marsch durch die Gemeinde mit verschiedenen Aufgaben. Dann Mittagessen und erst mal durchatmen. Und wieder die Frage von Andrea, ob ich Spass am Zeltlager habe und auch noch im nächsten Jahr dabei bin. "Selbstverständlich!" ist meine Antwort, ich frage mich allerdings, wieso die Frage so oft kommt.

Dann am Nachmittag: Mit Water rumkleien. Die Feuerwehr Schweindorf (in Person Hans K.) war für das Wasser zuständig. Verschiedene Spiele für die Kinder, bei allen ging es um das Wasser. Als die ersten kleinen kurz vor blau sind und um die Wette zittern, bringe ich erst mal ein paar Kinder ins Zelt zum Abtrocknen und Umziehen. Bei den Wasserspielen der besonderen Art bekam schließlich jeder seinen Teil ab. Jeder? Einer hätte es fast geschafft, trocken über die Runden zu kommen, wurde jedoch in der Nachspielzeit heftig getroffen. Vielen Dank, Jungs.

Abends gibt es dann Hamburger - der Hit für die Kinder (und Betreuer). Und dann geht es dann los mit dem Fußballspiel - Klaus B. will es wissen. Im Spiel der 10 Betreuer gegen 57 Kinder können sich die Betreuer schließlich knapp mit 7:5 durchsetzen...

Zum Abschluss des Tages kommt dann das Betreuerspiel. Ich denke nur - irgendwas kommt da noch! Das war noch nicht alles. Also Gruppen zusammentrommeln und die Aufgabe: Die Kinder wickeln ihre Betreuer vom Kopf bis zum Fuß in Toilettenpapier ein. Als ich dann komplett eingewickelt bin und auch noch irgendwelche interessante Merkmale aufweise, fragt Andrea mich wieder, ob ich Spass am Zeltlager habe und auch noch im nächsten Jahr dabei bin. Ich kann allerdings kaum eine Antwort geben, da das Luftholen in diesem Zustand kaum möglich ist. Und dann auch noch in diesem Zustand einen Moonwalk (oder so was ähnliches aufführen). Einfach herrlich.

Kinder ins Bett und endlich gemütlich mit den Betreuern den Tag abschließen. Dann heisst es auf einmal: Utgast hat Nachtwache von 4 bis 6 Uhr. KLASSE! Aber gut, Friedhelm und ich geben halt alles für den Verein. Um ein Uhr ab in die Falle (übrigens mit neuer Luftmatratze und Kopfkissen). Dann um 4 Uhr rüttelt Stephan S. an meiner Schulter. Stephan, nimm es mir nicht übel - ich hätte Dich in dem Moment dahin gewünscht, wo der Pfeffer wächst. Aber nützt nix - hoch. Mit Friedhelm zusammen die sehr spartanischen Stühle für die Nachtwache bezogen und das Lager bewacht. Gut, dass Alwin und Stephan gerade für uns frischen Kaffee gemacht haben - besten Dank, Männer. Nachts eigentlich nichts los. Aber dann plötzlich kommt ein Hund um die Ecke, geschätzte eineinhalb Meter hoch. Wat für ein Vieh. Er schaut uns mit Mitleid im Gesichtsausdruck an, denkt sich seinen Teil und haut wieder ab.

Dann punkt 6 Uhr kommt Keki aus dem Zelt. Zeitgleich trifft auch Ewald ein und deren Teamarbeit beginnt. Friedhelm und ich dagegen legen uns wieder hin. Acht Uhr aufstehen, Frühstücken - und wieder diese Frage von Andrea. Ich weiss allerdings nicht mehr, was ich geantwortet habe. Dann geht es ans Aufräumen und packen. Zum Abschluss alle ins Vereinsheim zur abschließenden Veranstaltung mit Siegerehrung. Und dann - ab nach hause. Unter die Dusche und dann in die Mittagstunde.

 

Fazit:

 

- Ich glaube, allen Kindern hat es super gefallen!

- Super Organisation durch das Orga-Team: Vorplanung - Zeltaufbau - Logistik - Versorgung - Spiele - das gesamte Drum und Dran - Zeltabbau

  BESTEN DANK!!!

- Für das nächste Mal eine neue Luftmatratze kaufen.

- In der Nacht zuvor länger schlafen!

- Es führt kein Weg daran vorbei - man wird wohl nass bei den Wasserspielen.

- Ein paar mehr Kinder könnten es noch sein, einige Vereine fehlen komplett.

- Sven wird scheinbar nicht müde.

 

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